Akkus und Batterien
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Im folgenden sind die Vor- und Nachteile von wiederaufladbaren Akkus gegenüber Batterien übersichtlich dargestellt:

Vorteile:

  • Akkus sind bis zu 1000 mal wiederaufladbar

    Hersteller von Akkus werben gerne damit, dass Akkus bis zu 1000mal aufgeladen werden können. Tatsächlich ist dies auch möglich, wenn hochwertige Ladegeräte verwendet werden, die die Akkus schonend laden. Dies bedeutet unter anderem, dass sie erkennen, sobald ein Akku komplett geladen ist. Somit wird ein überladen und damit eine Schädigung vermieden.
    Stichworte: -DeltaU Erkennung, dU/dt Erkennung

  • Akkus können höhere Ströme liefern

    Im Allgemeinen kann man sagen, dass Akkus höhere Ströme als Batterien liefern können. So eignen sich Akkus sehr gut für Anwendungen, bei denen hohe Ströme benötigt werden, was insbesondere bei Einschaltvorgängen der Fall ist.
    Trotz der Umweltschädlichkeit von NiCd-Akkus werden diese noch sehr gerne für akkubetriebene Werkzeuge oder für Spielzeuge (z.B. Modellautos, Modellflugzeuge) benutzt, da sie oftmals höhere Ströme liefern können als NiMh-Akkus.

  • bessere Leistungsabgabe bei Akkus gegenüber Batterien dank flacherer Kennlinie

    Ist eine handelsübliche AAA, AA , C oder D Batterie vollständig geladen, so liegt an ihr eine Spannung von 1,5 Volt an. NiMh- und NiCd-Akkus weisen im komplett geladenen Zustand eine Spannung von nur 1,3V bis 1,4V auf.
    Es ist nun ein Trugschluss zu glauben, dass Akkus somit nur bedingt einsatzfähig seien.
    Vergleicht man die Entlade-Kennlinien, so steht die Batterie viel schlechter da! Denn die Entlade-Kennlinie einer Batterie fällt nahezu linear ab, wohingegen die Kennlinie eines Akkus viel flacher verläuft. Somit ist die Spannung eines Akkus viel länger über der kritischen Spannung von ca. 1,0 bis 1,2 Volt, unter welcher viele Geräte wegen zu niedriger Spannung ihren Dienst versagen.
    Zusammengefasst kann man sagen, dass die gespeicherte Ladungsmenge bei Akkus weitaus besser genutzt werden kann als dies bei Batterien der Fall ist.

    Vereinzelt gibt es Geräte (besonders bei Spielzeug), die keine Akkus mögen, d.h. die Geräte funktionieren gar nicht oder nur eingeschränkt mit Akkus. Dies liegt aber keinesfalls an den Akkus, sondern an schlecht konstruierten Geräten! Denn betreibt man solche Geräte mit Batterien, so können die Batterien auch nur einen Bruchteil ihrer gesamten Kapazität abgeben - da das Gerät vorher seinen Dienst versagt. Enttarnt man solche ineffizienten Geräte, so sollte man diese im Geschäft mit entsprechender Begründung zurückgeben, denn man schadet der Umwelt und dem Geldbeutel, wenn keine Akkus genutzt werden können kann und zudem ständig neue Batterien gekauft werden müssen, welche von dem Gerät unverschämterweise nur zu einem geringen Teil ausgenutzt werden.



Nachteile:

  • Akkus haben höhere Selbstentladung als Batterien

    Lässt man Akkus mehrere Wochen ungenutzt liegen, so sind diese nach dieser Zeitspanne eventuell so entladen, dass sie vor einer Benutzung zuerst wieder geladen werden müssen. Wenn man dies weiß, so kann man die Zeit zum aufladen der Akkus vor der erneuten Benutzung einplanen und erlebt so keine Überraschungen.
    Batterien verlieren pro Jahr nur ca. 1% bis 10% ihrer ursprünglichen Ladungsmenge.
    Akkus verlieren jedoch pro Monat (!) zwischen 1% und 20% ihrer Ladungsmenge. (Lithium-Ionen-Akku <2%, Nickel-Cadmium-Akku 15-20%, Nickel-Metallhydrid-Akku 15-25%)
    Akkus empfehlen sich daher vor allem bei Geräten, bei denen in relativ kurzer Zeit viel Energie benötigt wird: z.B. Laptops, Digitalkameras, Handys,...

  • manche 9V Block-Akkus sind etwas dicker als 9V Batterien
    Beim Kauf von Akkus als Ersatz für 9 Volt Blockbatterien (6F22) stellte ich fest, dass manche 9 Volt Akkus etwas dicker waren. Daher passten diese in manche meiner Messgeräte nicht gut hinein, d.h. die Gehäusedeckel der Messgeräte ließen sich nicht korrekt schließen. Schade, dass sich scheinbar nicht alle Hersteller an die Standardgrößen halten.


Wichtiges zur sogenannten "Tiefentladung" und dem angeblichen "Memory-Effekt"

Es wird zu oft dazu geraten, Akkus (vor allem bei NiCd-Akkus) vor jedem Ladevorgang bis auf die Entladeschlussspannung (ca. 0,9 bis 1V) zu entladen, um den "Memory-Effekt" zu vermeiden. Doch diese Maßnahme ist übertrieben und schädlich für die Akkus!

Denn durch das häufige entladen bis zur Entladeschlussspannung können die Akkus geschädigt und ihre Lebendauer somit verringert werden.
Auch häufiges zyklisches Laden, welches angeblich mehr Power und Kapazität verspricht, schadet den Akkus eher als dass es etwas hilft. Diese Gerüchte stammen scheinbar noch aus einer Zeit, als Akkus wirklich einen gravierenden Memoryeffekt besaßen.

Also: Akkus einfach laden, unabhängig davon wie voll oder leer sie sind.

Da es bei NiCd- und NiMh-Akkus dennoch einen geringen Memory-Effekt gibt, empfiehlt es sich, NiCd vor jedem 10ten und NiMh vor jedem 20ten Ladevorgang bis zur Entladeschlussspannung (ca. 0,9 bis 1V) zu entladen.
Moderne, mikroprozessorgesteuerte Ladegeräte erledigen dies übrigens von selbst.

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   © Andreas Morawietz   Stand dieser Datei: 23.02.2009 - 17:40